Dienstag, 16. März 2010

Hinter den Dünen


Dienstag Nachmittag der 16. März, der zweite sonnige und warme Tag nach der langen Kälteperiode. Hinter den Dünen bei Le Gurp verläuft der Weg durch den Pinienwald. Ich komme mit dem Fahrrad zurück von Soulac, hatte an der Strandpromenade Muscheln gegessen, dazu Wein getrunken. Weit konnte ich über den Ozean schauen, so klar die Sicht, der alte Leuchtturm vor der großen Flußmündung, weit dahinter die hohe Küstenlinie von Royan nach Norden, soweit das Auge reicht, drei Fischkutter dümpeln in der Dünung. 

Auf dem Rückweg, Müdigkeit spürend, hatte ich mich in der Sonne zwischen schützenden Büschen hingelegt, war auf dem trockenen Moos eingeschlafen. Ich träumte:

Über den Waschbecken einer Restauranttoilette. Ich hänge wie eine Spinne unter der Decke, nicht weit vom Deckenlicht entfernt. Eine junge Mutter mit ihrer kleinen Tochter stürzen herein, voll Angst, flüchten sich in eine Ecke. Da erscheint ein Schatten vor dem runden Fenster in der Tür, ein Panzerknacker tritt herrisch ein, kräftig, mit starken Muskeln, Stoppelhaare, er schaut in den Spiegel über dem Waschbecken. Darin sehe ich seine schwarze Panzerknackermaske, seine schwarzen Knopfaugen. Er streicht mit der Handfläche über seinen Stoppelbart und sieht mich im Spiegel. Ich lasse mich fallen und stehe -oh weh- mit meinen zwei Beinen -ich bin ein ganz normaler Mensch- wackelig vor dem Panzerknacker, fühle mich gar nicht gut... 

Und wache auf, nieße… denn eine Spinne läuft mir über das Gesicht, gerade vor meinen Nasenlöchern. 

Bald bin ich daheim. Ich höre das leise Rauschen der Brandung, vereinzelte Möwenschreie. Leicht bewegt sich das Gras im Ostwind.

(Panzerknacker von der Panzerknackerbande, 
die jede Woche aufs Neue versucht, 
Onkel Dagoberts Riesengeldtresor zu knacken.
Ich fand die Panzerknacker immer eher sympathisch. 
Träume: eigenartig, eigenartig)

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