Donnerstag, 25. März 2010

Hans Huckebeins Ende


Jetzt aber naht sich das Malheur,
denn dies Getränke ist Likör

Es duftet süß. - Hans Huckebein
taucht seinen Schnabel froh hinein

Und läßt mit stillvergnügtem Sinnen
den ersten Schluck hinunterrinnen

Nicht übel! Und er taucht schon wieder
den Schnabel in die Tiefe nieder

Er hebt das Glas und schlürft den Rest
weil er nicht gern was übrigläßt


Ei, ei! Ihm wird so wunderlich,
so leicht und doch absunderlich


Er krächzt mit freudigem Getön
und muß auf einem Beine stehn


Der Vogel, welcher sonsten fleucht,
wird hier zu einem Tier was kreucht.

Und Übermut kommt zum Beschluß
der alles ruinieren muß


Er zerrt voll roher Lust und Tücke
der Tante künstliches Gestricke.

Der Tisch ist glatt - der Böse taumelt -
das Ende naht - sieh da! Er baumelt

(Wilhelm Busch)

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